Erfahrungsbericht Februar 2022
In den letzten Monaten begleitete ich Kinder und deren Eltern, alle aus unseren Projektdörfern in Indien, für Operationen und Behandlungen. Ich bin von Stadt zu Stadt gereist und habe da Kinder und deren Eltern in den verschiedenen Krankenhäusern, für verschiedene Erkrankungen begleitet. Ich half schwere Entscheidungen zu treffen, welche teils über Tod und Leben bestimmten. Mit einem vier-jährigen Jungen und dessen Mutter wurde ich aus einem Krankenhaus rausgeworfen, da der Junge an HIV leidet und das Krankenhaus sich deshalb weigerte den Jungen zu behandeln. Die langsamen Abläufe in den Krankenhäusern machten es oft schwierig für Kinder und Eltern, welche nicht warten konnten, wieder in ihr Dorf zurück zu kehren. Auch wenn ich selbst kein Freund von langen Prozessen und Warten bin, habe ich die Familien darin begleitet, diese Situationen auszuhalten und Geduld zu haben. Schöne Momente haben wir oft in den Krankenhäusern mit den weiteren Familien auf denselben Abteilungen erlebt. Unsere Kinder waren immer in Mehrbettzimmern untergebracht mit 30 bis 40 weiteren Patienten. Da lernt man die Geschichten der anderen Kinder kennen, die Sorgen und Nöte der Eltern und das schweisst zusammen... weiter lesen
Erfahrungsbericht November 2022
Dieses Mal hat es mich in einen anderen Kanton von Indien verschlagen. Ich bin in einer etwas noch chaotischeren Stadt als ich es mir sowieso schon von Indien gewohnt bin. Ich bin in Vellore. Diese Stadt liegt in Tamil Nadu, 138 Kilometer von Chennai im Landesinneren. In Vellore befindet sich einer der bekanntesten Spitäler von Indien. Und genau da, befinde ich mich. Ich sitze etwas abseits im Krankenhausareal und beobachte das Treiben. Was ich hier sehe übertrifft alle Vorstellungen. Ein Strom von Menschen versucht ins Gebäude zu gelangen. Vor dem Eingang stehen Sicherheitsbeamte die Terminbestätigungen und Besucherkarten überprüfen, ansonsten bekommt man keine Eintrittserlaubnis. Wenn man es dann doch geschafft hat, ins Gebäude reinzukommen, muss erst lange gewartet werden. Der erste Termin muss schon im Voraus an der Kasse bezahlt werden, bei welcher schon etwa 30-40 Menschen in der Schlange stehen. Wenn der Termin dann bezahlt ist, wird man in einen anderen Raum verwiesen und da trifft man nochmals auf 60-80 Menschen, die auf ihren Termin warten. Wenn es gut geht, kommst Du dann nach 3-4 Stunden warten an die Reihe... weiter lesen
Erfahrungsbericht Juni 2022
Ich sitze unter einem grossen Baum in einem unserer Projektdörfer in Orissa. Es ist später Nachmittag und die Sonne scheint heute für uns keine Gnade zu verspüren. Es ist heiss, ich vermute mal um die 43 Grad und es wird sicherlich noch wärmer, ich komme ganz schön ins Schwitzen.Vor einigen Tagen kam ich hier im Dorf an. Die Kinder sind mir freudig entgegengerannt und haben voller Freude «Didi, Didi» gerufen, was so viel wie grosse Schwester bedeutet. Auch die Erwachsenen haben mich mit einem Lächeln empfangen. Wir kennen uns nun alle schon so lange, es ist wie ein Nachhause kommen. Die Dorfbewohner nennen mich ihre Tochter und sind stolz darauf.
Zuerst habe ich mir etwas Zeit genommen um anzukommen und dann mit meiner Arbeit losgelegt. Wenn ich vor Ort bin, dann habe ich meist keine oder nur ganz wenig Freizeit. Ich möchte so viel wie möglich Arbeiten und... weiter lesen
Erfahrungsbericht Februar 2022